Taal |
Duits |
Pagina's |
204 |
Afmeting |
11,2 x 16 |
Naturpark Altmühltal
Mitten in Bayern befindet sich der 1969 gegründete Naturpark. Und das „mitten in Bayern“ ist noch nicht einmal übertrieben, denn der geografische Mittelpunkt des Freistaates liegt auch sehr zentral im Naturpark. Nach den Naturparks Schwarzwald Mitte und Südschwarzwald ist er der drittgrößte Naturpark Deutschlands. Er beginnt im Westen bei Wemding in direkter Nachbarschaft zum Nördlinger Ries und reicht bis zum Donaudurchbruch Weltenburg bei Kelheim. Im Süden wird er von Europas zweitgrößtem Fluss – der Donau – abgegrenzt. Bekannte Städte sind Berching, Monheim, Weißenburg in Bayern, Pappenheim, wo der Park gegründet wurde und das zentral gelegene Eichstätt, welches auch das Naturparkzentrum beherbergt.
Das Altmühltal und seine nähere Umgebung sind geologisch geprägt durch das Jurameer, welches sich vor Jahrmillionen in der Region erstreckte. Das Meer verschwand, doch es hinterließ Jurakalkstein, der noch heute für interessante Fossilienfunde sorgt. Auch die Donau lernte das Altmühltal bereits kennen. Es liegt zwar zwei Millionen Jahre zurück, doch damals floss das blaue Band des Flusses eben dort, wo heute das Wasser der Altmühl sanft an die Ufer platscht. Und auch die Donau hinterließ Spuren: Zahlreiche Geotope und bizarre Felsformationen wurden durch das Wasser geformt und prägen das Landschaftsbild des Naturparks bis heute. Auf den Höhen erstrecken sich weite Felder der Landwirtschaft, die von dichten Wäldern unterbrochen werden. Im Südosten befindet sich zum Beispiel ein kleiner Teil der Hallertau, welche für den Hopfenanbau berühmt ist. Weitere Landschaftsmerkmale sind die zahlreichen Trockenrasen bzw. Wacholderweiden und nicht zu vergessen natürlich die Altmühl selbst. Sie windet sich von Nordwest bei Gunzenhausen durch den Naturpark und mündet bei Kelheim – dort jedoch kanalisiert – in die Donau. Die Altmühl gilt als langsamster Fluss Bayerns und entspringt beim mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber. Bei Gunzenhausen befindet sich der Altmühlsee – ein Stausee, der jedoch nur bei Hochwasser mit Wasser der Altmühl geflutet wird. Ansonsten fließt die Altmühl in einem eigens gebauten Kanal am Altmühlsee vorbei. Wenig später berührt der Fluss bei Treuchtlingen zum ersten Mal die Juraplatte und das dort wasserlösliche Kalkgestein, welches an dem ausgewaschenen Tal gut erkennbar ist. Später durchquert sie einen Teil des Urdonautals, bevor sie ab Dietfurt an der Altmühl als Teil des Main-Donau-Kanals begradigt ist.
Trotz der landwirtschaftlichen Nutzung und der großen Landschaftsveränderungen durch Menschenhand ist der Naturpark ein geschätzter Lebensraum für zahlreiche Vogelarten und natürlich auch für Wild wie Rehe und Damhirsche.
Streckencharakteristik
Länge, Höhenmeter und Anforderungen
Die 40 Touren in diesem Wanderführer bilden einen gut gemischten Mix aus einfachen und familienfreundlichen Touren, die auch vom jüngsten Spross zu bewältigen sind, bis hin zu Routen, für die eine gute Kondition erforderlich ist. 18 der im Buch beschriebenen Touren sind die bereits erwähnten Schlaufenwege. Abgesehen von zwei Streckentouren sind es Rundkurse, die zum Teil auf Grund ihrer Länge eine gute Portion Wandererfahrung und Kondition benötigen. Um die recht hohen Kilometerleistungen auf einigen Schlaufenwegen auszugleichen, befinden sich unter den 22 anderen Routen deutlich kürzere Touren, die auch von Einsteigern oder weniger Geübten gut zu bewältigen sind. Die Routen Nummer 2 und 3 bestehen aus eigens angelegten Wanderwegen für Rollstuhlfahrer, sowohl sportlich als auch gemütlich. Das bedeutet, dass auch die Einkehrmöglichkeiten am Wegesrand barrierefrei sind.
Auf drei weiteren Touren werden vor allem die kleinsten unter uns ihre Freude haben. Eine große sowie eine kleine Wanderrunde locken die Kinder mit spielbaren Picknickplätzen und sorgen mit Witzen, Rätseln und interessanten Informationen entlang der Wegstrecke für Kurzweil. Eine andere Rundstrecke auf einem Walderlebnispfad bringt die Natur auf spielerische Weise näher und bietet viel Abwechslung und sogar Action auf dem Wanderweg.
Die Höhenunterschiede im Naturpark sind in der Regel gut zu bewältigen. Bei diesem Landschaftsraum handelt es sich nicht um ein alpines Wandergebiet und so bleiben lediglich die kurzen Anstiege, wenn Sie das Tal verlassen möchten, um auf die höher gelegenen Plateaus zu gelangen. Diese kleinen Aufstiege werden aber nach kurzer Zeit mit fantastischen Ausblicken auf die Altmühl belohnt. Überwiegend sind die Wanderwege einfach zu begehen und erfordern nur in wenigen Fällen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Alles in allem bleibt zu sagen, dass der Naturpark Altmühltal eine vielfältige Auswahl an Wanderwegen bietet. Asphaltierte Wege für Gehbehinderte sind genauso anzutreffen wie schmale, wurzelige Pfade zwischen Feldern, Wäldern und Trockenrasen.
Wegweisung
Fast alle Wanderwege sind relativ gut ausgeschildert, dennoch kann es immer wieder vorkommen, dass durch Vandalismus oder Baustellen das ein oder andere Schild fehlt oder sich Begebenheiten an der beschriebenen Strecke verändern.
Ausstattung
Auf den meisten Wanderwegen bieten sich ausreichende Gelegenheiten zu einer Rast. Manchmal sind es einfache Sitzbänke, die herrliche Ausblicke ermöglichen, an anderen Orten wiederum überdachte Picknickplätze oder einfache Schutzhütten aus Holz. Diese dienen jedoch nicht der Übernachtung, sondern lediglich dem Schutz vor einem kurzfristig aufziehenden Unwetter.
An vielen Stellen wurden Informationstafeln aufgestellt, sie erläutern die Geschichte oder Geologie der Region. Die meisten Wanderwege führen ohnehin an Sehenswürdigkeiten wie rekonstruierten römischen Wachtürmen oder Höhlen vorbei, an denen Schilder über deren Geschichte bzw. Beschaffenheit informieren.
Kleinere Ortschaften am Wegesrand ermöglichen oft das Auffrischen des Proviants oder bieten Einkehrmöglichkeiten.